SVW zieht Fazit zur Winterpause

5. Dezember 2023

Heute berichtet: Antonio Mascia

Platz 10 – 19 Punkte – 4 Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz

So schwach wie die Wölfe in die Saison gestartet sind, so stark haben sie die erste Hälfte beendet. Zur Halbzeit der Hinrunde sah es so aus, als würden die Männer aus Wolfenhausen diese Saison kein Land sehen. Abgeschlagener letzter Platz mit einem mickrigen Pünktchen und einer Tordifferenz von 7:33 – das war zum Zeitpunkt des achten Spieltages die bittere Realität! Doch pünktlich zur zweiten Hälfte der Hinrunde, ist die Formkurve des SVW nach oben ausgebrochen. Der erste Sieg der Saison gegen die SG Oberlahn II schien den Wölfen massives Selbstvertrauen gegeben zu haben. In den folgenden sieben Spielen konnten die Wolfenhäuser ganze 12 Punkte einfahren. Nur gegen die FSG Bad Camberg/Dombach musste der SVW nochmals eine deutliche Niederlage einstecken. Die restlichen sechs Spiele zeigten allesamt die Qualität, den Kampfgeist und die Aggressivität auf, welche man zu Beginn der Saison so schmerzlich vermisste. Es gelang der Mannschaft sich bis zur Saisonhalbzeit in sämtlichen Belangen zu verbessern. Eine Tordifferenz von 14:12 innerhalb der letzten sieben Spielen der Hinrunde untermauert diese These nochmals. Auch die ersten zwei Spiele der Rückrunde wurden noch vor Beginn der Winterpause absolviert. Stichwort: Traumstart – Beide Spiele, auch das gegen den Tabellenersten, konnte man überzeugend für sich entscheiden. Aber woher kommt dieser plötzliche Leistungssprung? Eine Frage die sich nicht mit einem einzigen Satz beantworten lässt. Mit anderen Worten: Es gibt sehr viele Gründe dafür. Fünf davon werden hier einmal aufgearbeitet.

Wiedererlangtes Selbstvertrauen

Zum einen scheint der Glaube an den Klassenerhalt wieder erwacht zu sein. Der Siegeswille ist wieder da, die wichtigen Tore werden geschossen, die Gegentore verhindert. Alle haben nun endlich verstanden, dass der Klassenerhalt kein Ding der Unmöglichkeit ist, hierfür aber jeder einzelne Mann an sein absolutes Leistungslimit gehen muss – Spiel für Spiel! Die Gegner kochen auch nur mit Wasser, wie es so schön heißt. Die Jungs haben endlich wieder das Vertrauen zu sich und ihren Fähigkeiten gefunden.

Führungen werden über die Zeit gebracht

Zum anderen hat der SVW vor der Winterpause nun mehrmals bewiesen, dass man mittlerweile mit dem Druck in den Schlussminuten bei knapper Führung umgehen kann. Drei der letzten vier Spiele wurden allesamt in italienischer Manier mit nur einem Tor Vorsprung gewonnen. Eine Stärke, welche sich die Wolfenhäuser über mehrere Spiele erarbeitet haben. Das kollektive Verteidigen scheint hier einer der Schlüsselfaktoren zum Erfolg zu sein. In den Schlussminuten sind sogar die Stürmer des Wolfsrudels im eigenen Strafraum zu finden und auch bereit sich für die wichtigen Befreiungsschläge aufzuopfern.

Laufbereitschaft ohne Ball

Außerdem scheint die gesamte Mannschaft endlich auch das Spiel ohne Ball verstanden zu haben. Freilaufen, anbieten, Ball bekommen, weiter spielen, wieder freilaufen. Fußball kann so einfach sein, wenn sich die Elf Männer auf dem Platz blind verstehen. Weitere Verbesserungspotentiale sind natürlich immer vorhanden, speziell in diesen Ligen. Doch beim SVW ist eine ganz eindeutige Lernkurve zu erkennen, sowohl mit Ball am Fuß als auch ohne Ball. Das Spiel wird seit Wochen viel öfter über die Innenverteidiger aufgebaut, anstatt den Ball 90 Minuten lang nach vorne zu hämmern, in der Hoffnung einer kommt dran und macht die Bude. „Online bleiben“ und nicht so viele „Schmutzbälle“ wären hier die Stichwörter des Ex-Wölfe-Coaches Timo Rucker gewesen.

Zusammenhalt ist wieder da

Der wahrscheinlich wichtigste Punkt der gesamten Betrachtung ist der wiedergefundene Zusammenhalt innerhalb des Teams. Eine Eigenschaft, welche die Mannschaft zu Beginn der Saison stark vermissen ließ. Das Spielgeschehen in den ersten Partien wirkte planlos, so als wäre die Mannschaft völlig neu zusammgewürfelt worden, doch der Großteil der Männer ist bereits in der Vorsaison für den SVW aufgelaufen. Nachdem der erste Sieg der Saison eingefahren werden könnte, kehrte auch die Leichtigkeit und Spielfreude wieder zurück. In der Vorsaison war ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Auch dort kämpfte man mit einigen Startproblemen. Wie die Saison dann allerdings ausgegangen ist, düfte hinlänglich bekannt sein.

Fortes fortuna adiuvat

Nicht zu verachten ist natürlich auch der letzte Punkt der Betrachtung – die kleine extra Portion Glück, die nicht von der Hand zuweisen ist. Aktuellstes Beispiel sind die zwei verschossenen Elfmeter des FC Rojkurd beim letzten Spiel vor der Winterpause. Aber eins ist natürlich klar: Glück alleine gewinnt keine Fußballspiele! Ohne den Einsatz und den Kampfgeist jedes einzelnen Vereinsmitgliedes, bringt auch alles Glück der Welt nichts. Somit sollte allem bewusst sein, dass die gesamte Mannschaft mindestens genau so stark aus der Winterpause zurückkehren muss, wie sie reingangen ist. Jedes einzelne Tor und jeder einzelne Punkt kann und wird für den Verbleib des SV Wolfenhausen in der Liga entscheidend sein!

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Last modified: 5. Dezember 2023

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