Kämpfender SVW siegt in Unterzahl

29. März 2023

Der Verein Fußball: Senioren … 28.03.2023

Heute berichtet: Antonio Mascia

Wir schreiben den 23. Spieltag der Kreisliga B, Gruppe Zwei der Saison 22/23. Der SV Wolfenhausen empfängt das Tabellenschlusslicht der Liga, die FSG Runkel. Bei verregneten Witterungsbedingungen, einem holprigen Rasenplatz und zwei Mannschaften, welche sich vor dem Spieltag beide auf einem direkten Abstiegsplatz befanden, war alles für einen harten und körperbetonten Keller-Krimi angerichtet. Bei einem Sieg der Gäste würde die Mannschaft aus Runkel den Anschluss an den Rest der Liga wiederherstellen. Doch auch die Hausherren aus Wolfenhausen sollten mit der Aussicht auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz mehr als genug Motivation haben, hier und heute die drei Punkte auf der heimischen Sportanlage zu erobern.

Der Wölfe-Coach Timo Rucker konnte annähernd auf seinen gesamten Kader der ersten Mannschaft zurückgreifen. Er blieb seiner Linie aus den vergangenen Wochen treu und stellte erneut die elf Mann auf, welche im Verlauf der Woche die größte Trainingsbeteiligung vorweisen konnten. Weitere fünf Auswechselspieler nahmen auf der Bank platz. Aber auch die Gäste rückten mit einem breiten Kader für dieses wichtige Spiel an. Die Hausherren wussten also, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde. Der Platz war aufgrund des Regens extrem tief und sollte viel Kraft kosten. Es war von Anfang an klar, dass dieses Spiel in erster Linie in den eigenen Köpfen gewonnen werden muss. Wer hier die mentale Stärke und Ausdauer mitbringt, wird als Sieger vom Platz gehen.

Der Start in das Spiel lief für die Wölfe sehr verhalten. Man brauchte zwei bis drei Minuten um sich auf das Spiel und den Kampf richtig einzustellen. Wenige Augenblicke, nachdem man dann im Spiel angekommen war, stand es aus dem nichts 1:0 für den SVW. Kleiber presste den ballführenden Gegner sodass ein völlig missglückter Rückpass der Gäste-Abwehr entstand. Dieser Rückpass fand schlussendlich den Weg ins eigene Tor und die Wölfe führten nach nur fünf Minuten Spielzeit, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Das spielte den Wölfen natürlich in die Karten, da man jetzt die Partie auf dem schwer zu bespielenden Platz mit deutlich weniger Risiko angehen konnte. Trotz hervorragender Ausgangslage leisteten sich die Wölfe einige haarsträubende Fehler mit teils fatalen Folgen. In Minute 35 führte ein missglücktes Aufbauspiel der Heim-Abwehr zu einer brandgefährlichen Kontersituation der Gäste. Der Stürmer aus Runkel trieb daraufhin den Ball blitzschnell bis kurz vor den 16er des SV, eher er von Innenverteidiger Mascia zu Boden gerissen werden konnte. Der Schiedsrichter sah sich gezwungen, trotz zahlreicher Proteste der Gastgeber, diese Situation als Notbremse zu werten und somit den roten Karton für den großgewachsenen Innenverteidiger zu zücken. Ganz bittere Pille! Die Wölfe mussten somit weitere 55 Minuten mit einem Mann weniger auskommen und ihre knappe Führung verteidigen. Coach Rucker reagierte umgehend und brachte Gergenreider als defensive Stütze und den pfeilschnellen Zendeli, um nach vorne die Nadelstiche über den ein oder anderen Konter zu setzen. Die letzten 10 Minuten spielten sich fast nur noch in der Hälfte der Hausherren ab, doch die Führung konnte in die Kabine mitgenommen werden. Nun galt es maximal fokussiert zu bleiben. In der Kabine der Wölfe hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Alle Spieler hielten ihre Konzentration maximal aufrecht, bevor Kapitän Raudies eine Abschlussansprache hielt.

Die zweite Halbzeit begann und der SV wusste, dass es jetzt noch einmal 45 Minuten um alles ging. Das Mittelfeld wurde vom SVW mit Mann und Maus verteidigt. Bis auf zwei bis drei brenzlige Situationen, welche entweder durch die Abwehr oder den Keeper Fürstenfelder entschärft werden konnten, fingen die Sechser der Wölfe alles ab. Nach circa 20 gespielten Minuten in Halbzeit Zwei bekamen die Wölfe einen Freistoß aus 25 Metern zugesprochen. Eine klare Sache für Pappisch. Mit viel Gefühl schlenzte er den Ball flach rechts an der Mauer vorbei und versenkte die Pille in der rechten unteren Ecke des gegnerischen Tores. 2:0! Der viel umjubelte Treffer sorgte für eine breite Brust beim gesamtem Team, doch noch war das Spiel nicht vorbei. Vor wenigen Wochen gaben die Wölfe an selber Wirkungsstätte eine 2:0 Führung her und verloren das Spiel noch mit 2:3 – und jetzt war man auch noch in Unterzahl. Doch hier standen mental ganz andere Männer auf dem Platz. Die um einen Mann dezimierte Truppe aus Wolfenhausen vernichtete aggressiv und zielstrebig jegliche Angriffsbemühungen der Gäste. Eryürük wurde 25 Minuten vor Spielende ebenfalls eingewechselt, um weitere Stabilität in das Mittelfeld zu bringen. Kurz vor Schluss gab es über die rechte Seite nochmals eine finale Kontersituation für die Wölfe. Lommel, welcher ein überragendes Spiel auf der Sechs ablieferte, brachte eine perfekt platzierte und butterweiche Flanke auf Raudies, der den Ball mit nur zwei Ballkontakten perfekt annehmen und verwerten konnte. Viele der Fans wünschten sich einen direkten Seitfallzieher, doch der Kapitän ging auf Nummer sicher. So endet die hitzige und aufregende Partie mit einem 3:0 Heimsieg für den SV Wolfenhausen.

Ein unfassbar wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt, da man sich vorerst, trotz einiger Spiele Rückstand, aus dem Tabellenkeller befreien konnte. Die kommenden Aufgaben werden dafür keineswegs leichter. Der nächste Gegner ist niemand geringeres als der TUS Linter. Eine Mannschaft, an der sich der SVW öfter schon die Zähne ausbiss. Doch nicht vergessen – das Hinspiel konnte man mit 2:1 gewinnen. Das und die aktuelle Siegesserie sollten für die kommende Aufgabe Mut machen.

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Last modified: 29. März 2023

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