Wie bereits vor wenigen Tagen angekündigt, folgt heute der entsprechende Kommentar von Bürgermeister Mario Koschel zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in Wolfenhausen:
Liebe Wolfenhäuserinnen und Wolfenhäuser,
das Thema „Flüchtlingsströme“ nach Europa und hier vor allem nach Deutschland ist sicherlich kein einfaches Thema. Im Moment werden die Flüchtlinge in unserer Gemeinde über insgesamt 7 Gemeinschaftsunterkünfte untergebracht. Wir haben in unserer Gemeinde, auch Dank der vielen privaten Aufnahmen am Anfang des Russland-Ulkrainekrieges, immer die aufzunehmenden Flüchtlinge gut aufnehmen können. Aktuell haben wir insgesamt ca. 170 Flüchtlinge in unserem Gemeindegebiet untergebracht. Die 7 Gemeinschaftsunterkünfte sind im Moment in nur drei Ortschaften abgebildet, in Ernsthausen, Laubuseschbach und Weilmünster! Diese Gemeinschaftsunterkünfte laufen sehr geräuschlos, was unter anderem auch ein großer Verdienst unserer Flüchtlingsbeauftragten, Frau Evelyne Thiel ist.
Nun zu den Vorgängen in der Bornbachstraße 5, Alte Lederfabrik, in Wolfenhausen.
Auch ich habe erst durch den Zeitungsbericht im Dezember erfahren, dass es nun sehr konkrete Planungen zu dem Objekt gibt, dieses als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Daraufhin hatte ich bereits am Weihnachtsmarkt in Wolfenhausen ein kurzes Gespräch mit dem Ortsvorsteher Herrn Blasius – an diesem Tag war auch der Bericht im Weilburger Tageblatt! Ich habe daraufhin am darauf folgenden Montag mit mehreren Personen des Landkreises telefoniert, unter anderem auch mit unserem Landrat und natürlich mit dem entsprechenden Ressortleiter. Hier bekam ich unterschiedliche Angaben zu dem Stand der Planungen, so dass wir kurzfristig einen Termin mit dem Hauseigentümer (HE) der Bornbachstr. 5 angesetzt haben. Zu diesem Termin waren Teile des Ortsbeirates Wolfenhausen und auch ein Kollege aus der Gemeindevertretung anwesend, als der Termin am 12.12.23 zu Stande kam, im Objekt in Wolfenhausen. Der Hauseigentümer und sein Architekt hatten Pläne dabei, die das geplante Vorhaben einer Flüchtlingsunterkunft mit bis zu 42 Personen sowie weiteren Wohnraum im darunterliegenden Geschoss vorsehen. Ein entsprechender Bauantrag wurde aber bis dato nicht gestellt, versicherte uns der HE im Dezember. Ich habe bereits zu dem Termin am 12.12. geäußert, dass die Pläne des Hauseigentümer unbedingt auch mit den angrenzenden Unternehmern vereinbar sein müssen, welche hier weiterhin auch problemlos ihre Betriebe führen können müssen! Auch habe ich in dem Termin darauf hingewiesen, dass eine mögliche Belegung mit Flüchtlingen nicht die Anzahl von 25 – 30 Personen übersteigen sollte, damit auch diese mögliche Gemeinschaftsunterkunft vernünftig zu betreiben wäre. Diese Erfahrungswerte haben wir aus den anderen Gemeinschaftsunterkünften, deshalb auch die begründete Argumentation. Am Ende des Termins im Dezember haben wir dann vereinbart, dass es eine Informationsveranstaltung Ende Januar, Anfang Februar in Wolfenhausen geben soll, zu dem dann die Pläne des Hauseigentümers von seinem Architekten vorgestellt werden sollen. Des weiteren habe ich einen Termin in der KW 4 anberaumt, zu dem Herr Blasius und ich beim Sozialamt vorstellig werden, um über die mögliche Flüchtlingsunterkunft nochmal detaillierte Informationen zum Planungsstand zu erhalten.
An dieser Stelle sei auch nochmal darauf hingewiesen, dass nach genauer Prüfung und mit Genehmigung des Landkreises eine Gemeinschaftsunterkunft auch in Wolfenhausen entstehen kann, ohne dass wir als Kommune einen Einfluss darauf haben.
Die Alternative zu einer weiteren Flüchtlingsunterkunft in unsere Gemeinde ist ein politisches Umdenken unserer Bundesregierung, sowie eine Verbesserung der Abschiebungen der Fehlbelegungen (zu Unrecht in unseren Gemeinschaftsunterkünften, da kein Asylrecht). Wir werden dann nach dem Termin nächste Woche kurzfristig zu einem Informationsabend im Bürgerhaus Wolfenhausen einladen.
Bürgermeister Mario Koschel
Bildquellen
- Wappen Wolfenhausen: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
Last modified: 15. Januar 2024