Das Raiffeisen

Viele Details zur Geschichte des bereits 1896 gegründeten Wolfenhäuser Spar- und Darlehnskassenverein, einer Genossenschaft nach dem Leitbild von F.W. Raiffeisen und seiner zunächst 35 Mitglieder, finden wir im Buch „Wolfenhausen- Ein Dorf und seine Leute 1194-1994“ (S. 222-224) von Horst Becker und Harald Koppel.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm Karl Eichhorn die Leitung der Genossenschaft und es wurde verstärkt Handel mit landwirtschaftlichen Bedarfsgütern getrieben. Das Lager befand sich zunächst auf dem Grundstück von Karl Heil in der Bornbachstraße, oberhalb der Bäckerei Jung während die Bankgeschäfte im Haus von Paul Eichhorn in der Falterstraße abgewickelt wurden.

Ende der 50er Jahre kaufte die Genossenschaft Grundstücke in der oberen Lupusstraße, um ein größeres Raiffeisen Lager zu errichten.

Baustelle
Baustelle
LKW vor Torflager

Glücklicherweise wohnte Christmanns Heine, der überall den Fotoapparat dabei hatte, in der Nähe. So bekamen wir von seinem Enkel einige schöne Aufnahmen von der Baustelle des Raiffeisen Lagers. Im Hof des Gebäudes standen vor dem großen Kohlelager auch imposante Ölautos und im Gebäude selbst zog kurz nach Inbetriebnahme des Lagers auch die Bank ein.

Die Wolfenhäuser gingen „aufs Raiffeisen“, um sich beim Geldabheben auch gleich noch ein Tütchen Salatsamen zu kaufen, einen Sack Torf für den Garten auf der Schubkarre mitzunehmen oder eine Lieferung Kohlen oder Heizöl für den Winter zu bestellen. Auf den Fotos kann man gut erkennen, dass „die Lück“ damals wirklich noch unbebaut, also eine Lücke war.

1971 wurde ein separates Bankgebäude gegenüber dem Raiffeisen Lager errichtet. Auch von diesem Bau gibt es Dank Christmanns Heine ein paar Baustellenfotos.

Kaum war die Bank fertig, kam die nächste Baustelle. Im Hof des Lagers wurde ein großer Öltank installiert. Der große LKW im engen „Ewerdorf“ alleine war schon eine Sensation aber das Aufstellen des Öltanks war Milimeter-Arbeit. Auch das wurde glücklicherweise auf vielen Fotos festgehalten.

Das Raiffeisen Lager selbst wurde noch bis in die 90er Jahre betrieben. Nach der Schließung des Betriebs wurden die Lagergebäude abgerissen und auf der frei gewordenen Fläche wurden Mehrfamilienhäuser errichtet.

Im Bankgebäude befand sich zunächst die Raiffeisenbank, die durch mehrere Fusionen zunächst wuchs aber dann erst zur Volks-und Raiffeinsenbank wurde und später zur Frankfurter Volksbank gehörte. Im Jahr 2014 wurde die Filiale Wolfenhausen aus fadenscheinigen Gründen leider geschlossen. Nun hat die Firma Vizaar das Gebäude zu ihrer Zentrale Rhein-Main gemacht und bedient die halbe Welt von Wolfenhausen aus.

Bildquellen

  • Baustelle: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Baustelle: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • LKW vor Torflager: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Bankbaustelle: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Bankbaustelle: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Die Bank ist fertig: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Blick von der Lück auf Raiffeisen mit Kohlelager: Karin Niesner
  • Baustelle Tank: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Tank in der Lupusstraße gewendet: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Tank am Kran: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Tank Milimeterarbeit: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Tank fast drin: © https://wolfenhausen-im-taunus.de
  • Ölauto vor dem Tank: © https://wolfenhausen-im-taunus.de

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