Der Postbusbetrieb

Eine kurze und sehr schöne Zusammenfassung über die Post in früheren Zeiten finden wir im Buch „Wolfenhausen- Ein Dorf und seine Leute 1194-1994“ (S. 293/294) von J. Falkenbach.

Nachdem im Jahr 1907 die erste Postagentur im Gasthaus Hahn eingerichtet wurde, war die Aufgabe von Postsendungen endlich einfacher für die Wolfenhäuser. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Landkraftwagen eingesetzt, die zwischen den Bahnhöfen Oberbrechen und Weilburg verkehrten und die Post in die kleineren Ortschaften verteilten. Ab ca. 1920 fuhren offiziell Postbusse zwischen den Bahnhöfen in Oberbrechen und Weilburg hin und her und stellten somit nicht nur sicher, dass in Wolfenhausen regelmäßig Post zugestellt werden konnte, sondern auch, dass Personen zwischen den beiden Bahnhöfen befördert werden konnten.

In den Jahren 1925/1926 wurde ein Busdepot in der „Weilburger Straße“ errichtet, in dem zwei Busse Platz fanden. Genau gegenüber, am Waldrand wurde ein kleines Lagerhaus für Sprit und Öl direkt in die Böschung gebaut.

Wo? – Nun, die Weilburger Straße heißt heute Kirschbaumweg, das Busdepot ist nun das Spritzenhaus und das Benzinhäuschen stand tatsächlich noch bis in die 90er Jahre in der Böschung am Waldrand, direkt neben der Einfahrt zum Haus des Försters Kühnemann.

Der Busfahrer Theo Müller wohnte nur zwei Häuser von der Postagentur Hahn entfernt. Glücklicherweise war er auch ein passionierter Fotograf, wodurch uns einige schöne Fotos von verschiedenen Postbusmodellen vor dem Busdepot, vor dem Benzinhäuschen und auch vor der Postagentur erhalten blieben, die uns von seiner Tochter Ursel für die große Bilderausstellung 2019 zur Verfügung gestellt wurden.

Der Postbusbetrieb wurde Ende 1944 eingestellt, nachdem Postbusfahrer Theo Müller bei einem Tieffliegerangriff auf den Weilburger Bahnhof ums Leben kam. Der Bus selbst wurde dabei nicht zerstört. Theo Müller fiel den Tieffliegern zum Opfer, während er noch Menschen aus den beschossenen Zugabteilen herausholen wollte.

Quellen:
„Wolfenhausen – Ein Dorf und seine Leute 1194-1994“, ISBN 3-926759-31-3, 1993

Bildquellen

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